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Otto Friedrich Ludwig Wesendonck

* 16.03.1815 in Elberfeld
† 18.11.1896 in Berlin

Kaufmann, Kunstsammler und Kunstmäzen

 

Otto Wesendonck - Gemälde von Julius Roeting, 1860

 

"Ihre Verfügungen, bester Freund, sind vortrefflich: von Herzen danke ich dafür!"
Richard Wagner

 

Nach einem Ölbild von Julius Roeting, 1860

 

Unterschrift Otto Wesendonck

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Lebensstationen

 

seit 15. Jh.

Stammbaum der Familie Wesendonk
Die Familie Wesendonck ist niederländischer Herkunft (van der Wesendonk)

16. - 18. Jh.

Sie sind angesehene Kaufleute in Xanten (Niederrhein)
Otto wird in eine bürgerliche Familie von Kaufleuten, Bürgermeister, Juristen und evangelischen Pfarrer hineingeboren

1815

Großherzogtum Berg wird preußisch und Elberfeld Sitz eines Landkreises, der aus den Bürgermeistereien Elberfeld und Barmen gebildet wurde

1 Thaler, Friedrich Wilhelm III. von Preußen (1797 - 1840), Preußen Düsseldorf 1819

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Elberfeld - Alte Fuhr
16.03.1815

Otto Friedrich Ludwig Wesendonck wird in Elberfeld (heute Wuppertal) geboren (2. Sohn)

Vater: August Jakob Wesendonck (Geschäftsfreund der Luckemeyers)
Mutter: Sophia, geb. Scholten
Kinder: 5

Schwester: Mathilde
Bruder: Moritz, Hugo (Biografie)

Adresse: Kipdorf-Straße, Elberfeld

Haus der Familie Wesendonk in Elberfelde (heute Wuppertal, col. Holzschnitt von Julius Wolff)
Haus der Familie Wesendonk in Elberfeld (Kipdorf)
(heute Wuppertal, col. Holzschnitt von Julius Wolff)
(Das Fachwerkhaus wurde im Sommer 1943 Opfer der Flammen
Mit freundlicher Genehmigung von Rainer D. Lemcke)

 

Die Familie der Wesendoncks gehörte zur Bürgerschicht Elberfelds (s. a.: Forum / Leserbriefe)

Stadtplan von Elberfeld und Barmen
Quelle: Meyers Konversationslexikon, Vierte Auflage, 1885 - 1892

2010: 400 Jahre Elberfeld

06.10.1824

Seine Mutter Sophia verstirbt
Seine Schwester Mathilde wird zu seiner Ersatzmutter

um 1833

Er reist das erste Mal für ein Elberfelder Handelshaus nach New York (Amerika) und macht hier seine Ausbildung.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland (1843) wird er Teilhaber und übernimmt die Vertretung des Handelshauses Loeschigk, Wesendonck & Comp. (Importgeschäft für Seide) für Europa

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Seidenweber-Denkmal Meister Ponzelar in KrefeldAnfang des 19. Jahrhunderts schwandt der Schutz durch die preußischen Behörden. Die Monopolstellung der wenigen (z. B.: F. & H. von der Leyen, 1779: 72% aller Krefelder Stühle und Mühlen / 1815: 33%) zerbrach. Neue Seidenmanufakturen gründeten sich.

Sein Onkel Johann Schramm (der Mann seiner Tante Wilhelmina väterlicherseits; s. a.: Hugo Wesendonck) führte eine Seidenweberei in Crefeld - ab 1815/16 Wilhelm Simons & Gebr. Schramm, ab ca. 1820/23 fortgeführt in Schramm & Rappard.
Johanns Bruder war Friedrich Wilhelm Schramm. Beide waren die Stiefsöhne von Jakob von Beckerath.
Einer der Brüder Schramm wurde um 1814 auch als Rohseidenhändler in Adressbüchern geführt.

Kaufen: Peter Kriedte: Taufgesinnte und grosses Kapital. Die niederrheinisch-bergischen Mennoniten und der Aufstieg des Krefelder Seidengewerbes1810/11 und 1814/15 kam es zu großen konjunkturellen Schwierigkeiten in dieser Branche (französische Zeit: 1794 - 1814). Nur wenige Verlage überlebten.
Die Frankfurter Messe war eine der Drehscheiben des Seidenhandels und Finanzverkehrs der Seidenhändler.
Quellen: Rudolf Schramm, ein Mitarbeiter Bismarcks aus Krefeld nebst Bemerkungen zur Geschichte der Familie Schramm und Wesendonk. In: Die Heimat. Krefelder Jahrbuch. Jahrgang 8.1929, S. 140-154 (142)
Peter Kriedte: Taufgesinnte und grosses Kapital. Die niederrheinisch-bergischen Mennoniten und der Aufstieg des Krefelder Seidengewerbes. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006

 

Krefeld von Norden mit Blick auf die Friedrichstraße, kolorierter Stich, 1823
Krefeld von Norden mit Blick auf die Friedrichstraße, kolorierter Stich, 1823

 

Krefeld war einmal die Weltmetropole der Seidenmanufaktur.
Joachim Heinrich Kampe schrieb 1789 in einem Brief an seine Tochter Lotte:
Ich nenne dir, indem ich Krefeld hinschreibe, den Namen der niedlichsten, saubersten, freundlichsten und blühendsten Manufakturstadt, die ich je gesehen habe. Der bloße Anblick macht den Fremden heiter und froh. Das schöne, längs den Häusern ausgelegte Straßenpflaster ist so rein, als wenn es täglich gewaschen würde, und so eben, als wenn die Steine abgeschliffen wären. Die Häuser sind alle von Backsteinen und in holländischem Geschmack, aber doch mit mehr Abwechslung erbaut als der holländischen Bauart sonst eigen zu sein pflegt.
Hier ist alles munter, alles tätig, alles betriebsam! Hier ist überall Wohlstand und bürgerliche Glückseligkeit!
Quelle: RP-online.de

Es ist anzunehmen, dass mit seiner Reise 1833 nach Amerika der Seidenhandel die familiären Unternehmungen stärken sollte, vor allem gegenüber dem mächtigen "Seidenbaron" von der Leyen, der einen großen Anteil am Seidenhandel mit den USA zu dieser Zeit (nach 1794) hat. Viele Quellen zu Otto erwähnen eine starke geschäftliche Bindung zu Krefeld.
In den 1850er Jahren zählt die New Yorker Firma Loeschigk, Wesendonck & Co. zu den erfolgreichsten.
Seine Schwägerin Margret heiratet in zweiter Ehe 1857 den Fabrikanten, Rohseidenhändler, Bankier, Kommerzienrat und Stifter Konrad Wilhelm von der Leyen.
Somit sind die Familien Wesendonck, Schramm, von Beckerath und von der Leyen verwandschaftlich verbunden.

 

Webstuhl

 

Es folgen weitere Amerika-Reisen, z. B. 1850 und 1854 sowie Geschäftsreisen in die Seidenstädte Europas (1851).

 

Thomas Longworth, New York 1839

 

Thomas Longworth, New York 1839In der Hofauer Straße (auch Hofaue), der ehemaligen "Hauptstraße des deutschen Konfektionsgewerbes" (Elberfeld, heute Wuppertal) befand sich seine Firma (Hauptsitz in New York): Handel mit Seidenstoffen und Kurzwaren (Loeschigk & Wesendonck, dry goods, 12 Old Slip, New-York).
Quelle: Thomas Longworth, New York 1839

 

Er wird ein wohlhabender und angesehener Kaufmann.

1 Thaler, Friedrich Wilhelm III. von Preußen (1797 - 1840), Preußen Düsseldorf 1840

Die Wall Street des Textilhandels

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1838

Seine Schwester Mathilde verstirbt

15.10.1844

Er heiratet, verliert jedoch wenige Monate später am 8. Dezember seine erste Frau Mathilde, geb. Eckhardt

 

Er läßt sich in Düsseldorf nieder
Adressbuch von 1850: Schwanenmarkt No. 1307, Kaufmann
(früher war die kompl. Innenstadt durchnummeriert)

1847

Er lernt Agnes Luckemeyer auf einer Hochzeit kennen

1848

Verlobung mit Agnes
Auf sein Bitten hin nimmt sie den Namen Mathilde an

19.05.1848

Er heiratet in zweiter Ehe Mathilde / Agnes Luckemeyer

 

Weiter zur gemeinsamen Biografie

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1850

Längere Fahrt nach Amerika zu seinem Bruder Hugo

1 Dollar, Seated Liberty, United States of America 1850


April 1851

Er läßt sich aus geschäftlichen Gründen in Zürich nieder
(Zentrum des europäischen Seidenhandels)
Er wohnt vorläufig im "Hotel Baur au Lac"

1851

Er unternimmt längere Geschäftsreisen zu den bekannten Seidenstädten nach Lyon, Mailand, Krefeld und Livorno

5 Franken, Sitzende Helvetia, Schweiz Eidgenossenschaft 1851

Seit 1852

Er wird ein großzügiger und wohltätiger Förderer Richard Wagners

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Wolfgang Golther: Briefe Richard Wagners an Otto Wesendonk. 1852 - 1870. Alexander Duncker, Berlin 1905Biebrich, 26. Juli 62

Lieber Wesendonck!

... Mein Freund! Die Grossherzogin von Baden glaubte in meinem   P o g n e r ,  den ich mit besonderer Wärme las, eine mir wohlthätige Lebenserfahrung zu erkennen, und forderte mich schliesslich auf, auf einen vorzüglichen Repräsentanten für diese Rolle bei meinen Austheilungen zu denken.
Ueber diesen Eindruck freute ich mich ganz besonders. Es ist mir wirklich, als ob ich in der Liebe, mit der ich diese Partie - jetzt auch musikalisch - behandelte, einem Freunde ein Monument gesetzt habe. - ...

Tausend gute, aber schwere bange Grüsse von

Ihrem
Rich. Wagner

Quelle: Wolfgang Golther: Brief 45. In: Briefe Richard Wagners an Otto Wesendonk. 1852 - 1870. Berlin 1905

Briefwechsel Mathilde und Otto Wesendoncks mit Richard Wagner

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20.05.1852

Sein Bruder Moritz stirbt in Eitorf

1854

Er schenkt Richard Wagner eine aus Amerika mitgebrachte goldene Schreibfeder

Anfang 1855

Baubeginn für die Villa auf dem "Grünen Hügel" (Vorstadt Enge)

30.05.1857

Sein Vater August Jakob stirbt

22.08.1857

Einzug in die Villa "Wesendonck"

 

Er ist ein Kunstliebhaber mit einer prächtigen und kostbaren Gemäldesammlung und Bibliothek

Exlibris Otto Wesendonck Exlibris Otto Wesendonck

Humboldt, Wilhelm von (Hrsg.): Briefwechsel zwischen Schiller und Wilhelm v. Humboldt. Mit einer Vorerinnerung über Schiller und den Gang seiner Geistesentwicklung von W. von Humboldt. 
Stuttgart und Tübingen, Cotta 1830, 
492 Seiten. Original-Leinen mit reicher Blind- und Goldprägung, marmor. Schnitt, 8°. Immermann, Karl: Tulifäntchen. Ein Heldengedicht in drei Gesängen. Illustriert von Theodor Hosemann. 
Berlin, Hofmann und Comp. 1861, 
135 Seiten, mit 28 Textholzschnitten. Rotes Original-Leinen mit Gold- und Blindprägung, Goldschnitt, 8°. Simrock, Karl: Freidanks Bescheidenheit. Ein Laienbrevier. Neudeutsch. 
Stuttgart, Cotta 1867, 
XIV, 231 Seiten, 2 Bl. Verlagsanzeigen. Illustr. vergold. Original-Pappband, Goldschnitt, Glanzpapier-Vorsatz, 8°.
Mit freundlicher Genehmigung:
Buch & Kunst Antiquariat Flotow, Ottobrunn / München
Antiquariat am Roßacker, Helmut Martin, Rosenheim

Exlibris Otto Wesendonck

Blanc, M. Louis: Révolution francaise. Histoire de dix ans 1830 - 1840. Bruxelles, Leipzig C. Muquardt 1845. Mehrere Bd., Stahlstiche, Gr. 8°. Rosenkranz, Karl: Göthe und seine Werke. Königsberg, Gebr. Bornträger 1856. XX, 475 S., 8°. Beck, Christian: Chr. Beck's Reisen um die Welt. Fahrten und Abenteuer zu Land und zur See. Dresden, Christians Beck's Selbstverlag 1872. Mit 4 Illustrationen, 1 Stahlstich und 1 Weltkarte. XII, 386 S., 8°.

Diese Bücher waren u. a. in seinem Bestand:

Point  Humboldt, Wilhelm von (Hrsg.): Briefwechsel zwischen Schiller und Wilhelm v. Humboldt. Mit einer Vorerinnerung über Schiller und den Gang seiner Geistesentwicklung von W. von Humboldt. Stuttgart und Tübingen, Cotta 1830. 492 S., Kl.8°

Point  Immermann, Karl: Tulifäntchen. Ein Heldengedicht in drei Gesängen. Illustriert von Theodor Hosemann. Berlin, Hofmann und Comp. 1861. 28 Textholzschnitte, 135 S., 8°

Point  Simrock, Karl: Freidanks Bescheidenheit. Ein Laienbrevier. Neudeutsch von Karl Simrock. Stuttgart, Cotta 1867. Illustrationen, XIV, 231 S., Kl. 8°

Point  Schrott, J. (Hrsg.): Die Minnelieder Herrn Hildebold's von Schumann. Zum erstenmal übersetzt und mit begleitendem Text herausgegeben von J. Schrott. Augsburg 1871. X, 85 S.

Point  Blanc, M. Louis: Révolution francaise. Histoire de dix ans 1830 - 1840. Bruxelles, Leipzig C. Muquardt 1845. Mehrere Bd., Stahlstiche, Gr. 8°.

Point  Martin, Henri: Rußland und Europa. Deutsche vom Verfasser durchgesehene und vermehrte Ausgabe. Hannover, Rümpler 1869. XXXII / 455 S., 8°.

Point  Steinmann, Friedrich: Geschichte der Revolution in Preußen. Zwölf Bücher preußischer Geschichte für das deutsche Volk. Berlin, Gerhard 1849. 22 Porträt-Tafeln, 712 S., 8°.

Point  Klapka, Georges: La Guerre D'Orient en 1853 et 1854 Jusqua la fin de Juillet 1855. Esquisse historique et critique des campagnes sur le danube, en Asie et en crimee avec un coup-d'oeil. Sur les eventualites prochaines. Geneve, Etrangere de Lauffer 1855. 192 S., 8°.

Point  Beck, Christian: Chr. Beck's Reisen um die Welt. Fahrten und Abenteuer zu Land und zur See. Dresden, Christians Beck's Selbstverlag 1872. Mit 4 Illustrationen, 1 Stahlstich und 1 Weltkarte. XII, 386 S., 8°.

Point  Rosenkranz, Karl: Göthe und seine Werke. Königsberg, Gebr. Bornträger 1856. XX, 475 S., 8°.

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In einem humoristischen Brief an Standhardtner vom 5. Mai 1862 schreibt Cornelius von einem Empfang bei Wesendonk, wie ihm "ein Studirzimmer mit seinen Möbeln, Bildern, Bibliothek, Staffelei, Uhr und Geräthschaften nicht entgegenfunkelte, sondern dunkelte", wie "sich nun der Königsbürger vor mir entwickelte, der sein Leben dichtet, wie Wagner seine Opern, der von Amerika und Italien spricht, wie ich von der Wohnung meines Hausmeisters", wie er ihm "plötzlich durch die Wunder seiner grossen roten Mappe zum erstenmal im Leben eine eigentliche Idee von Raphael gibt". Vornehme, prächtige und stille Räume tun sich auf, in denen der Hausherr als edler Kunstfreund waltet.
Wolfgang Golther: Zur Einführung. In: Briefe Richard Wagners an Otto Wesendonk. 1852 - 1870. Berlin 1905

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17.08.1858

Richard Wagner gibt sein "Asyl" auf und verläßt Zürich

21.07.1859

Sein Geschäftspartner William Loeschigk kehrt aus den USA mit der "Asia" nach Liverpool zurück (Passagierliste) und läßt sich in Bonn (Villa Loeschigk) nieder

1861 - 1865

Der Amerikanische Bürgerkrieg (Sezessionskrieg) fordert Opfer von seiner Firma, die sich auch gesundheitlich bei ihm niederschlagen

Mitte 60er J.

Er zieht sich von allen Geschäften zurück und lebt ein freies und unabhängiges Leben

1867

Er wird Mitglied in einem Komitee zur Unterstützung von Ferdinand Freiligrath

01.06.1868

Richard Wagner sendet an Otto Wesendonck den Klavierauszug von den "Meistersingern" mit folgender Widmung:
Seinen werthen Freunden auf dem grünen Hügel in dankbarer Erinnerung - Richard Wagner, Mai 1868

Juni 1868

Otto Wesendonck nimmt auf Einladung an der Uraufführung der "Meistersingen" in München teil (21. und 28.06.1868)

1872

Er verkauft seine Villa auf dem "Grünen Hügel" (heute Museum Rietberg)

Museum Rietberg
Museum Rietberg in Zürich

1872

Übersiedelung nach Dresden, Wiener Straße 14

10 Mark, Albert König von Sachsen (1873 - 1902), Deutsches Reich 1875

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Am 25.02.1870 wurde das Gründungsstatut der Deutschen Bank bei der preußischen Regierung eingereicht. Nach der Gründung der Bank am 10.03.1870 gehörte der Kaufmann Otto Wesendonck mit dem ansehnlichen Betrag von 68.200 Talern zu den Erstzeichnern. Als eine geplante Kapitalerhöhung publik wurde, wandte er sich erneut an die Bank.

 

Otto Wesendonck: 3. Dez. 1872, Brief an die Deutsche BankDresden, 3 Dec 1872

An die
Deutsche Bank Aktien Gesellschaft Berlin

Ich sehe in den Blättern, daß Ihre Bank für 5 Millionen Thaler neue Aktien ausgiebt, die von den Gründern fest übernommen wären –
Ich erlaube mir nun, da ich ohne Anzeige darüber bin, die höfl. Bitte, mir Näheres darüber mittheilen zu wollen

Hochachtend ergebenst

Otto Wesendonck

Quelle: Deutsche Bank - Mit freundlicher Genehmigung
Historische Gesellschaft der Deutschen Bank e. V.

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1878

Sie erwerben im Salzkammergut (Österreich) am Traunsee den Landsitz "Traunblick" für Sommeraufenthalte

Herbst 1882

Übersiedelung nach Berlin W., Thiergartenstr. 16

20 Mark, Wilhelm I. Deutscher Kaiser (1871 - 1888) König von Preußen (1861 - 1888), Deutsches Reich 1885

Frühj. 1887

Umzug nach Berlin N., In den Zelten 21

03.12.1887

Sein langjähriger Geschäftspartner Wilhelm Loeschigk stirbt in Bonn

20 Mark, Wilhelm II. Deutscher Kaiser König von Preußen (1888 - 1918), Deutsches Reich 1890

1888

Er veröffentlicht in Berlin seinen Katalog "Gemäldesammlung von Otto Wesendonck"

1889

Er nimmt zu dem Kunsthistoriker Carl Justi wegen seiner Gemäldesammlung Kontakt auf (Übersendung Kataloge)

Brief an Carl Justi vom 8. Januar 1889
Quelle: Universitäts- und Landesbibliothek Bonn,
Abt. Handschriften und Rara, S 1714 (NL Carl Justi)
Mit freundlicher Genehmigung ULB Bonn

18.11.1896

Nach langer Krankheit verstirbt er in Berlin (Beisetzung auf dem Alten Friedhof in Bonn)

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Nachruf von Hans von Wolzogen in Bayreuther Blätter 1897, S. 55

... Jetzt, da wir den in Berlin, Mitte November, eingetretenen Tod des 82jährigen Greises erfahren haben, belebt sich uns Anhängern und Verehrern des Künstlers und des Menschen Wagner neu das Bild jener künstlerisch so großen Zeit, und eben darin hervorleuchtend das Bild des Hauses Wesendonk, zu dankbarlich bewegter Erinnerung! - was gerade in jener Periode dem Meister das Notwendigste und Wohltätigste war, in ganz Zürich bot ihm dies nur jenes Haus auf wahrhaft vornehme Weise dar. Hier waren Menschen, die liebend zu verstehen wußten. ... Es ward hier ein Beispiel gegeben von der seltenen Art, deren Wert gewissermaßen sich gerade darin bekundet, daß es so gar wenig nachahmung findet - finden   k a n n !  - ...

Quelle: Wolfgang Golther: Zur Einführung. In: Briefe Richard Wagners an Otto Wesendonk. 1852 - 1870. Berlin 1905

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In der wohlgesinnten Wagner-Kritik wird er als das lebende Vorbild für Pogner in Wagners Meistersinger angesehen; in der weniger freundlich eingestellten als Hunding in der Walküre oder als König Mark in Tristan und Isolde.
Welchen Preis hat er für seine Unsterblichkeit gezahlt?
Nach: Chris Walton: Braut und Schwester bist du dem Bruder
(The Musical Times, 2002)

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1897

Erstveröffentlichung der Briefe Richard Wagners an Otto Wesendonck in der "Allgemeinen Musikzeitung" mit Erläuterungen von Albert Heintz

1899

Mathilde Wesendonck überläßt einen Teil der Gemäldesammlung dem Verein Berliner Künstler zu Ausstellungszwecken

ab 1902

Provinzial-Museum in Bonn: Gemäldegalerie. Katalog. Bearbeitet von Dr. Walter Cohen. Zweite verbesserte Auflage. Bonn 19271902 machten die Erben (Karl von Wesendonk und Friedrich Wilhelm von Bissing) die Sammlung öffentlich zugänglich.
1904 wurde die Sammlung für die "Kunsthistorische Ausstellung" in Düsseldorf von der Familienanwartschaft von Wesendonk zu Berlin zur Verfügung gestellt.
Später ging die Gemäldesammlung als Leihgabe der Erben an das Provinzial-Museum Bonn (später LandesMuseum Bonn) (223 Bilder, [RLMB B 01 22676 Az. 19]; SAB Pr 42/6).
Ab 1905 war der Sammlung ein Sonderkabinett im Kaiser-Friedrich-Museum (heute Bodemuseum) in Berlin zur Verfügung gestellt worden und öffentlich zu besichtigen.

1909 kam für die Gemäldegalerie – zum großen Teil die Sammlung des Ehepaares Otto und Mathilde Wesendonck – ein Erweiterungsbau, der heutige „Altbau", hinzu.
[12715 Cohen, W., Die Sammlung Wesendonk (im Prov.-Mus. in Bonn). ZBildK NF 21 (1910) 57-66]
1911 schuf der Künstler Albert Küppers ein Marmor-Medaillon für Mathilde und Otto Wesendonck (die Stifter der nach ihnen benannten Sammlung) im Rheinischen Landesmuseum.
Ab 1925 kaufte die Stadt Bonn und der Rheinische Provinzialverband diese Sammlung.
Ab 1933 blieben nur Gemälde mit rheinischem, niederländischem oder flämischem Bezug im Museum.

Sammlungen (B) und Kataloge (K) des RLMB

Quelle: Rheinisches Landesmuseum Bonn. Bd. 1. Archivalien im Archiv des Landschaftsverband Rheinland. 1820 - ca. 1954

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Weiter zur gemeinsamen Biografie

 

Metallreliefporträt von Richard Wagner auf dem Einband: Wendelin Weißheimer: Erlebnisse mit Richard Wagner, Franz Liszt und vielen anderen Zeitgenossen. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart und Leipzig 1898
Metallreliefporträt von Richard Wagner
Einband: Wendelin Weißheimer:
Erlebnisse mit Richard Wagner, Franz Liszt und vielen anderen Zeitgenossen.
Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart und Leipzig 1898

 

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Links

Point  Otto Wesendonck (Wikipedia)
Point  Briefwechsel Wagner - Wesendonck


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