Ihre Gedichte und Oden
Die Wesendonck-Lieder
In
den 1850er Jahren schrieb Mathilde Wesendonck kleinere Gedichte, von
denen fünf aus den Jahren 1857/58 von Richard
Wagner ("Fünf Dilettanten-Gedichte" für
eine Frauenstimme mit Pianoforte-Begleitung) vertont wurden. Mathilde
hatte eine Vorliebe für Symbolik, jedoch ihre Bilder kann man als
banal betrachten.
Diese fünf Vertonungen sind in die Geschichte als die "Wesendonck-Lieder"
eingegangen. Richard
Wagners geliebte Muse, die Frau, die ihn wohl am tiefsten
aufgewühlt, die er "totaler" geliebt hat als jede andere
Frau, ist dadurch "unsterblich" geworden.
Mehr dazu: Saskia
Klumpp - Alt / Mezzosopran - Zum
Liederzyklus
Richard
Wagner war einer unter Tausenden von Flüchtlingen,
die um 1850 Zürich
bevölkerten, ein privilegierter allerdings, denn er hatte einflussreiche
Freunde und Förderer, die ihm die Wege ebneten und ihn auch materiell
unterstützten. Der Klavierlehrer Alexander
Müller beispielsweise kannte alle wichtigen Leute
der Stadt. Auch Politiker, wie die beiden Staatsschreiber Jakob
Sulzer und Franz
Hagenbuch, die Wagner
sofort einen schweizerischen Pass verschafften und auch seine Kaution
hinterlegten. Sie vermittelten Freundschaften und Austausch mit Literaten
wie Gottfried
Keller, Eliza
Wille, Georg
Herwegh und Johanna Spyri sowie ihrem Ehemann, dem Journalisten
Bernhard
Spyri, der viel für Wagner
tat. Vor allem aber stellten sie den Kontakt her zum reichen Großkaufmann
Otto Wesendonck,
der zum wichtigsten Mäzen Wagners
wurde.
(Nach: Dieter David Scholz: Ausstellungsbesprechung.
Richard Wagner in Zürich: Ein Glücksfall!)
Das erste künstlerische Schaffen Wagners spiegelt den Versuch wider, eine ergreifende Musik für kleinere Lieder zu komponieren. Zu Beginn seiner Karriere, um 1840, versuchte er, eine Reihe von Gedichten von mehreren französischen Autoren, darunter z. B. Victor Hugo (WWV 54: 1839, "Extase" - Fragment; WWV 55: 1839, "L'Attente"; WWV 56: 1839, "La Tombe dit à la rose"), Pierre de Ronsard (WWV 57: 1839, "Mignonne"), Jean Reboul (WWV 58: 1839, "Tout n'est qu'images fugitives"), zu vertonen - viele davon blieben unvollendet oder wurden nicht veröffentlicht. Gewöhnlich bringt man ihn damit aber nicht in Verbindung, da er gerade in seinen Opern seine eigenen Libretti komponierte.
Matthias
Goerne (Bariton) äußerte sich so:
"Die schlimmsten Knittelverse Schuberts sind immer noch besser
als die Texte von Mathilde Wesendonck. Es ist ein Mischmasch aus vagem
Gefühl. Es gibt nichts Konkretes festzuhalten. Aber Wagner war
berauscht, als er die Lieder geschrieben hat. Die Harmonien, die endlosen
Reihen: das ist der reine Wagner. Er bringt es fertig, eine Stimmung
zu erzeugen, so dass Sie herzzerreißende Musik hören. Diese
Glückseligkeit überwältigt die Worte."
(Nach: Matthew Gurewitsch: Why
Shouldn't Men Sing Romantic Drivel, Too? "The New York Times"
vom 06.11.2005)
Die "unglückselige Liebe" zwischen den
beiden inspirierte Wagner
bei der Komposition von "Tristan und Isolde", wofür er
ihr "aus tiefster Seele in alle Ewigkeit" dankte. Zwei dieser
Wesendonk-Lieder gelten als Studien für seine Oper. Im Jahr 1859
prophezeite er in einem Brief an Mathilde, was sich im Laufe der nächsten
Jahrzehnte erfüllen sollte:
"Kind, dieser Tristan wird was Furchtbares! Dieser letzte
Akt! Ich fürchte, die Oper wird verboten, nur mittelmäßige
Aufführungen können mich retten! Vollständig gute müssen
die Leute verrückt machen."
Richard Wagner: Wesendonck-Lieder
Weitere Lieder, Oden und Gedichte
Neben den berühmten Wagnerschen Wesendonk-Liedern
gibt es noch weitere, die hier kurz aufgeführt werden sollen. Die
Aufzählung ist bestimmt nicht vollständig, da im Laufe der
Zeit eine Reihe von Werken auch verschollen sind.
Zum Teil entstammen die Texte dieser Lieder aus ihren Gedichte-sammlungen.
1871: Heinrich Schulz-Beuthen: Acht
Dichtungen von Mathilde Wesendonck für eine Tenorstimme mit
Klavierbegleitung
18??: Heinrich Schulz-Beuthen: "Der
Singeschwan". No. 6 aus einem Lieder-Cyklus von Mathilde
Wesendonk. Stuttgart, Carl Grüninger
18??: Heinrich Schulz-Beuthen: Weitere
Gedichte, die von ihm vertont wurden
1878: Sammelband: Fünf
Gedichte. Für die Stiftung der Deutschen Heilstätte
zu Loschwitz
1884: Louis
Große: Zwei
Gedichte von Mathilde Wesendonck für eine Singstimme mit
Pianoforte, op. 43. Dresden, L. Hoffarth
1891: Ödön
von Mihalovich: Sieben
Gedichte von Mathilde Wesendonck für Gesang mit Begleitung
des Pianoforte. Leipzig, Breitkopf & Härtel
1904: Walter
Courvoisier: Fünf
Lieder für eine tiefe Singstimme mit Klavierbegleitung, op.
7. Berlin, Ries & Erler
19??: Reinhold
Becker: Zwei
Lieder von Mathilde Wesendonck für eine Singstimme mit Pianoforte,
op. 130. Leipzig, C. F. Kahnt Nachfolger
19??: Reinhold
Becker: Vier
Lieder für eine tiefe Stimme und Pianoforte, op.
12. Dresden, F. Ries
1914: Richard
Sternfeld: "Schicksal
und Mensch" (Ode). Für fünfstimmigen gemischten
Chor und Orchester, op. 15. Leipzig,
C. F. W. Siegel
Acht Dichtungen (1871)
Der
Liederzyklus Acht Dichtungen von Mathilde Wesendonck für
eine Tenorstimme mit Klavier-Begleitung wurden von Heinrich Schulz-Beuthen 1871 komponiert.
Wenige Werke wurden zu Lebzeiten veröffentlicht. Sein Nachlass
wurde von seiner Tochter Brunhilde betreut. Ein Großteil seiner
Werke fiel dem Bombardement der Stadt Dresden 1945 zum Opfer.
Franz Liszt äußerte sich in einem Brief vom 18. Juli 1869
an ihn so:
Erlauben Sie mir also, hochgeehrter Herr, Ihnen ganz offen zu sagen:
Sie dürfen nicht in der Ferne abgeschlossen verweilen. Ihre herrlichen
Werke müssen aufgeführt, gedruckt und verbreitet werden.
Quelle: Alois
Zosel, Heinrich Schulz-Beuthen. 1838-1915. Leben und Werke.
Ein Beitrag zur Geschichte der neueren Programmusik. Diss. Leipzig 1931,
S. 17
Ein Teil dieser Gedichte wurde von Mathilde Wesendonck 1874 im Band Gedichte, Volksweisen, Legenden, Sagen (Leipzig, Verlag Otto Dürr) publiziert.
Diese Liedersammlung umfasst die Gedichte:
No. 1: Vergissmeinnicht (AZ 107) (2 S.)
No. 2: Der Waisenknabe (AZ 102) (2 S.)
No. 3: Als sängen tausend Vögelein (AZ 103) (3 S.)
No. 4: Als ich ein junges, leichtes Blut (AZ 105) (3 S.)
No. 5: Das deutsche Herz (AZ 110) (6 S.)
No. 6: Als einst der große Schöpfer (AZ 101) (7 S.)
No. 7: Wer allzu tief in den Himmel schaut (AZ 104) (3 S.)
No. 8: Soldatenlied (AZ 108) (7 S.)
Im Archiv der Hochschule für Musik "Franz
Liszt" in Weimar ist der Autograph (Partitur, zgh, schwarze Tinte,
33 S.) der Lieder erhalten [ADMV-1065].
Die Widmung auf der Handschrift lautet: Frau Fanny Bernauer ... gewidmet.
Quelle: Chris
Walton: Heinrich Schulz-Beuthen (1838-1915). 187. Neujahrsblatt
der Allgemeinen Musikgesellschaft Zürich. Zürich 2003
Mit freundlicher Genehmigung: Hochschularchiv/Thüringisches
Landesmusikarchiv Weimar (ADMV)
Zeitgenossen und Pressestimmen zum Komponisten:
No. 1 Vergissmeinnicht
Vom Lied No. 1 (Vergissmeinnicht; AZ 107) existiert auch eine Fassung für gemischten Chor a capella (komponiert 1869; AZ 82; im Archiv der Hochschule für Musik "Franz Liszt" in Weimar ist der Autograph (2 S.) des Liedes erhalten) [ADMV-1060] bzw. für Männerchor a capella (Drei Männergesänge, op. 7, No. 2, komponiert 1874, C. F. Kahnt Nachfolger Leipzig; AZ 87) (vgl.: Hofmeister XIX Monatsberichte).
No. 2 Der Waisenknabe
Lied No. 2: (Der
Waisenknabe; AZ 102)
Eine andere Quelle benennt einen Liederzyklus als Fünf Dichtungen
der Frau Mathilde Wesendonk, in dem dieses Lied integriert sein
soll.
Dieses Lied wurde in der Musikbeilage des Berliner "Weltspiegel"
(Illustrierte Halbwochen Chronik des Berliner Tagblatts) vom 13. Oktober
1904, Nr. 82 veröffentlicht, hier Kopie des Autographen (2 S.).
Autograph: 1. Strophe: ... trage ein zerrissen Hemd.
Bin ein armer Waisenknab',
Vater nicht noch Mutter hab'.
Alle Menschen sind mir fremd,
trage nur ein ärmlich Hemd.
Wandre still von Tür zu Tür,
niemand aber öffnet mir.
Meine Kost ist karg und schmal,
keiner ladet mich zum Mahl.
Bin auf Gottes Welt allein
mit den goldnen Sternelein.
Auf der Erde nur ein Grab,
hat der arme Waisenknab'.
MP3 (1:57) Quelle: "Richard Wagner und seine
Zürcher Komponistenfreunde", MGB CD 6153.
1998. Mit freundlicher Genehmigung von Musiques
Suisses
Gesang: Zsuzsa
Alföldi (Sopran)
Begleitung: Christoph
Keller (Piano)
No. 3 Als sängen tausend Vögelein
Lied No. 3: (Als sängen tausend Vögelein; AZ 103) Das Gedicht wurde im Band Gedichte, Volksweisen, Legenden und Sagen (1874, Leipzig, Verlag Otto Dürr) von ihr veröffentlicht.
Das Gedicht wurde ebenfalls von Louis Große vertont und in seiner Liedersammlung "Zwei Gedichte von Mathilde Wesendonck" (No. 2) publiziert.
No. 4 Als ich ein junges, leichtes Blut
Lied No. 4: (Als ich ein junges, leichtes Blut; AZ 105) Dieses Gedicht wurde im Band Gedichte, Volksweisen, Legenden und Sagen (1874, Leipzig, Verlag Otto Dürr) abgedruckt.
No. 5 Das deutsche Herz
Lied No. 5: (Das deutsche Herz; AZ 110) Das Gedicht (1870) stammt aus dem Band Gedichte, Volksweisen, Legenden und Sagen (1874, Leipzig, Verlag Otto Dürr).
Nach dem Sieg der Preußen über Frankreich im Jahre 1871 kam es zu dem berühmten "Tonhalle-Krawall" in Zürich, in dessen Folge die Wesendoncks und andere Deutsche die Schweiz Richtung Deutschland wieder verließen.
No. 6 Als einst der große Schöpfer
Lied No. 6: (Als einst der große Schöpfer; AZ 101) Zu diesem Gedicht von Mathilde Wesendonck habe ich bis jetzt keine weiteren Angaben gefunden.
Als einst der große Schöpfer
erschuf die kleine Welt,
da schuf er auch die Liebe,
die sie zusammen hält,
die Liebe, die sie zusammen hält.
Und drob entflammt der Himmel
und Sonne, Mond und Stern,
sie neigen sich zur Erde
und küßten sie so gern,
sie neigen sich zur Erde
und küßten sie so gern.
Und dass der Mensch hienieden
sich dünke nicht zu klein,
gab ihm der Herr in's Herz -
die Liebe mit hinein.
Und was die Himmel hellet,
Stern, Mond und Sonnenschein, -
das trägt in seinem Herzen
der Mensch allein,
das trägt in seinem Herzen
in seinem Herzen der Mensch,
der Mensch allein,
der Mensch allein.
No. 7 Wer allzu tief in den Himmel schaut
Lied No. 7: (Wer allzu tief in den Himmel schaut; AZ 104) Das Gedicht stammt aus dem Band Gedichte, Volksweisen, Legenden und Sagen (1874, Leipzig, Verlag Otto Dürr).
No. 8 Soldatenlied
Das Lied No. 8 (Soldatenlied; AZ 108) ist für Bariton mit Klavier und in einer Fassung für Bassstimme und Klavier (Beilage des Kunstwarts, Jg. 21, Heft 18, Juni 1908, Verlag Georg D. W. Callwey, München) von ihm komponiert worden. Die Widmung (Kunstwart) lautet: Herrn Ernst Haentzsch freundlichst zugeeignet.
Dieses Werk wurde anläßlich des Konzertes als Vorfeier des 70. Geburtstages des Komponisten unter dem Punkt 5 der Vortrags-Ordnung aufgeführt.
Quelle: Harvard
University Library, Page Delivery Service
Richard
Wagners Züricher Jahre (1849 - 1858)
(MGB Musikszene Schweiz: Radiostudio Zürich 1998/1999)
Der Singeschwan (18??)
F-Dur
Aus
einem Lieder-Cyklus von Mathilde Wesendonk, No. 6 von Heinrich Schulz-Beuthen (18??).
Dieses Lied (V, pf) wurde
erstmals im Verlag Carl Grüninger, Stuttgart-Leipzig in der Musikbeilage
zur "Neuen Musik-Zeitung", Jg.
26, 1905 veröffentlicht (3 S.)
[ZBZ
Musikabteilung | Mus BG 18051] (AZ
106; vgl. auch: RISM-OPAC).
Auf dieser Druckausgabe steht vermerkt: Der Dichterin gewidmet. No.
6 aus einem Lieder-Cyklus von Mathilde Wesendonck. Lt.
Chris
Walton gehört dieses Lied evtl.
mit zum o. g. Liederzyklus.
Nach: Chris Walton: Heinrich Schulz-Beuthen (1838-1915). 187. Neujahrsblatt
der Allgemeinen Musikgesellschaft Zürich. Zürich 2003
Dieses Gedicht entstammt aus dem 1869 in Stuttgart erschienenen Band Deutsches Kinderbuch in Wort und Bild
Ein Gesang wie Silberglocken,
ein Gewand wie Blütenflocken,
schöner Schwan, bist das Entzücken,
das Entzücken aller, die dich je erblicken!
Lieblich, wie der Geige Saiten,
klingt dein Sang in ferne Weiten,
klingt aus kühnem Wolkenfluge,
klingt im letzten Atemzuge,
klingt noch, wenn der Sängerheld
sterbend zur Erde fällt.
Ein Gesang wie Silberglocken,
ein Gewand wie Blütenflocken,
schöner Schwan, bist das Entzücken,
das Entzücken - bist das Entzücken,
aller, die dich je erblicken!
MP3 (2:53) Quelle: "Richard Wagner im Schweizer
Exil", MGB CD 6156.
1999. Mit freundlicher Genehmigung von Musiques
Suisses
Gesang: Steve
Davislim (Tenor)
Begleitung: Christoph
Keller (Piano)
Gedicht von Mathilde Wesendonck
Deutsches
Kinderbuch in Wort und Bild. Alte und neue Kinder-Lieder und Reime
Sing-Schwan,
S.
55, mit Bild und Initial von A.
Gude-Scholz
Verlag Walter Zimmermann, Berlin 1890
(Mit freundlicher Genehmigung Universitätsbibliothek
Braunschweig)
Weitere Gedichte
Heinrich Schulz-Beuthen hat wohl weitere Gedichte von Mathilde Wesendonck vertont (AZ 109; 111). Diese beiden unten aufgeführten Lieder sind bei Zosel zusammen mit den anderen o. g. Liedern unter Lieder-Zyklus nach Gedichten von M. Wesendonk (Nr. 101/11) zusammengefasst. Doch wie vieles von ihm, sind auch diese nicht verlegt worden und inzwischen verschollen. Eine Quelle, dass sie existierten, ist die Dissertation von Alois Zosel, Leipzig 1931.
Diese beiden Gedichte wurden von ihr erstmals 1862 im Band Gedichte, Volkslieder, Legenden, Sagen in Zürich bzw. 1869 im Band Deutsches Kinderbuch in Wort und Bild. Alte und neue Kinder-Lieder und Reime publiziert:
Die lieben blauen Augen (AZ 109)
Beim Einschlafen (1., 2., 3.)
(AZ 111)
Quelle: Alois Zosel / Chris Walton: Heinrich Schulz-Beuthen (1838-1915). 187. Neujahrsblatt der Allgemeinen Musikgesellschaft Zürich. Zürich 2003
Deutsches
Kinderbuch in Wort und Bild. Alte und neue Kinder-Lieder und Reime
Beim
Einschlafen 2., S.
2, mit Bild und Initial von A.
Gude-Scholz
Verlag Walter Zimmermann, Berlin 1890
(Mit freundlicher Genehmigung Universitätsbibliothek
Braunschweig)
Fünf Gedichte (1878)
1878
beteiligte sich Mathilde Wesendonck an einem Sammelband mit Fünf
Gedichten. Dieses Buch erschien "Unter dem Protectorate Ihrer
Majestät der Königin Carola von Sachsen zum Besten der deutschen
Heilstätte zu Loschwitz". Der Vorsitzende des Stiftungs-Vorstandes
der Deutschen Heilstätte zu Loschwitz, Friedrich von Criegern,
gab "Caritas. Album von Original-Beiträgen Dresdner
Dichter und Schriftsteller." im Verlag von E. Pierson's Buchhandlung,
Dresden heraus.
Dieses Buch erschien 1878 in zwei unterschiedlich gestalteten Auflagen.
Dem Buch ist der Goethe-Spruch vorangestellt: Edel sei der Mensch,
hülfreich und gut!
Diese kleine Sammlung umfasst folgende Gedichte:
No. I : Das Menschenherz gleicht einer Knospe
No. II : Ein Drängen, Treiben, Grünen, Blühen
No. III: O Lenzesgrün, du Augenwonne
No. IV: Die Nachtigall hat sich zu Tod gesungen
No. V : Viel Lenze kommen - und Lenze vergeh'n
Zwei Gedichte (1884)
1884
komponierte Louis
Große seinen Liederzyklus Zwei Gedichte von Mathilde
Wesendonck für eine Singstimme mit Pianoforte (op.
43).
Die Veröffentlichung wurde von der Lithographischen Anstalt von
C. G. Röder, Leipzig gestaltet und erfolgte im Mai 1884 im Musikalien-Verlag
L. Hoffarth, Dresden (VN 467, 5 S.) [SLUB
3.Mus.4.8021] (vgl.: Hofmeister
XIX Monatsberichte) (lt. SLUB-Katalog:
1890).
Diese beiden Gedichte wurden von ihr erstmals 1862 im Band Gedichte, Volkslieder, Legenden, Sagen in Zürich publiziert.
Diese kleine Liedersammlung umfasst die beiden Gedichte:
No. 1: Ich träumte, du seist mir gut und treu
No. 2: Als sängen tausend Vögelein
Quelle: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)
Gedicht No. 1
Der Komponist Edmund von Mihalovich vertonte in seinem Liederzyklus "Sieben Gedichte von Mathilde Wesendonck" im Lied No. 2 ebenfalls dieses Gedicht.
Ich träumte, du seist mir gut und treu,
und lägst zu meinen Füssen,
und sprachst von Liebesqual und Reu'
mit deiner Stimme, der süssen.
Ich legte die Hände dir auf's Haupt,
bedeck' es mit Thränen und Küssen.
Ich habe ja so gern geglaubt
der lieben Stimme, der süssen.
Gedicht No. 2
Dieses Gedicht wurde auch von Heinrich Schulz-Beuthen in Noten gesetzt - Lied No. 3 von seinen "Acht Dichtungen von Mathilde Wesendonck".
Als sängen tausend Vögelein in meiner Brust,
so klang es in der Seele mein vor Liebeslust,
so klang es in der Seele mein vor Liebeslust!
Nun sind sie fortgeflogen, die lieben Vögelein,
sind alle weggezogen und liessen mich allein,
und liessen mich allein.
Sieben Gedichte (1891)
1891
(?) komponierte Edmund
von Mihalovich seinen Liederzyklus: Sieben Gedichte
von Mathilde Wesendonck für Gesang mit Begleitung des Pianoforte
(ung.: Hét dal Mathilde
Wesendock verseire) componirt und Frau Eveline
Wesendonck, geb. Gräfin
Hessenstein gewidmet von Edmund von Mihalovich (für Sopran, No.
7 für Sopran und Tenor oder Alt).
Im Juli 1891 wurde diese Liedersammlung im Verlag Breitkopf & Härtel,
Leipzig herausgegeben (19203, vgl.:
Hofmeister
XIX Monatsberichte).
Das Nacheinander der unterschiedlichen und sich gegenseitig ergänzenden Satzcharaktere lässt den Liederzyklus als selbstständige in sich geschlossene Struktur auftreten.
Er erhielt von ihr persönlich diese Gedichte in
Zürich (vgl. Diss.
Emese
Virág), die er dann vertonte. Diese wurden von
ihr erstmals 1862 im Band Gedichte,
Volkslieder, Legenden, Sagen in Zürich publiziert.
Das Gedicht "Im Herzen trüb' und traurig" vertonte er
ein weiteres Mal - eine schwermütigere Version für Singstimme
und Klavier.
No. 1: Im Herzen trüb' und traurig (1.) (1:51)
No. 2: Ich träumte, Du seist mir gut und treu (2:14)
No. 3: Du weißt wohl Nichts von jenem Sehnen (1:58)
No. 4: Gieb mir ein Herz von Eisen (2:31)
No. 5: Einen Menschen heiß zu lieben (2:50)
No. 6: Ich weiß einen Gedanken (2:40)
No. 7: O, wie wonnig ist's zu stürmen (1:33)Im Herzen trüb' und traurig (2.) (1:54)
In meiner Titelliste finden Sie Hörproben () zu diesen Liedern.
I. Im Herzen trüb' und traurig
No. 1: Im Herzen trüb' und traurig
Reinhold Becker vertonte dieses Gedicht ebenfall und veröffentlichte es in seinem Liederzyklus "Zwei Lieder von Mathilde Wesendonck" (No. 1).
II. Ich träumte, Du seist mir gut und treu
No. 2: Ich träumte, Du seist mir gut und treu
Dieses Gedicht wurde ebenfalls von Louis Große vertont und in seiner Liedersammlung "Zwei Gedichte von Mathilde Wesendonck" (No. 1) publiziert.
III. Du weißt wohl Nichts von jenem Sehnen
No. 3: Du weißt wohl Nichts von jenem Sehnen
IV. Gieb mir ein Herz von Eisen
No. 4: Gieb mir ein Herz von Eisen
Reinhold Becker vertonte dieses Gedicht ebenfall und veröffentlichte es in seinem Liederzyklus "Vier Lieder für eine tiefe Stimme und Pianoforte" (No. 4).
V. Einen Menschen heiß zu lieben
No. 5: Einen Menschen heiß zu lieben
VI. Ich weiß einen Gedanken
No. 6: Ich weiß einen Gedanken
VII. O, wie wonnig ists zu stürmen
No. 7: O, wie wonnig ist's zu stürmen
Edmund von Mihalovich: Sieben Gedichte von Mathilde Wesendonck
für Gesang mit Begleitung des Pianoforte. Gedicht VII. S. 21.
Breitkopf & Härtel Leipzig, 1891
Mit freundlicher Genehmigung von Breitkopf
& Härtel
O, wie wonnig ists zu stürmen
Durch des Lenzes Fluren hin,
Wenn der Freude Sonnenrosse
Uns die lichten Bahnen ziehn,
Wenn die langen, goldnen Mähnen
Luftaushauchend Flammen sprühn,
Wenn die blitzesschnellen Hufe
Mit uns zu den Sternen fliehn,
Und von Sonn zu Sonn getragen
Göttlich wir vor Göttern knieen!
Ach, wer griffe nicht vermessen
Nach den goldnen Zügeln kühn,
Stürzt er auch von Phoebos Wagen
Ikaros,
zum Abgrund hin!
MP3 (1:33) Quelle: "Ödön Mihailovich:
Songs", HCD
32043.
2001. Mit freundlicher Genehmigung von Hungaroton
Records Ltd.
Lieder 1 - 7 siehe: Titelliste
2001: Ödön
Mihalovich: Songs. U. a.:
Sieben Gedichte von Mathilde Wesendonck (15:31 / 77:26). Andrea
Meláth (Mezzosoprano), Attila
Fekete (Tenor), Emese
Virág (Piano). Hungaroton (HCD
32043)
Im Booklet finden Sie zu diesen Liedern auch die Übertragungen
ins Ungarische und ins Englische.
Fünf Lieder (1904)
Walter Courvoisier komponierte (1904 ?) seine Fünf Lieder für eine tiefe Singstimme mit Klavierbegleitung (op. 7). Diese Liedersammlung wurde 1904 bei Ries & Erler, Berlin veröffentlicht.
No. ?: Ich hab' ein Grab gegraben ()
Dieses Gedicht stand auf einem der Blätter, welche
dem Brief Mathildes vom 3. Juli 1863 an Richard
Wagner beigelegt waren.
Legen Sie diese Blätter zu den Uebrigen in die grüne Mappe!
Bald schreibe ich. Einstweilen lasse ich mich pflegen wie ein krankes
Kind, und mir wohlthun. Grüssen Sie mir den Arzt!
Ihre Mathilde Wesendonck
Quelle: Richard Wagner an Mathilde Wesendonk. Tagebuchblätter
und Briefe. 1853 - 1871.
Berlin Verlag von Alexander Duncker, 1904
Zwei Lieder (18??)
Reinhold
Becker, ein häufiger Gast im Hause
Wesendonck, komponierte (18??) den Liederzyklus Zwei Lieder von
Mathilde Wesendonck für eine Singstimme mit Pianoforte (op.
130) (Ausgabe für mittlere Stimme).
Diese Liedersammlung wurde 1905 im Musikverlag C. F. Kahnt Nachfolger,
Leipzig veröffentlicht (43504, 6 S.) [SLUB
4.Mus.4.5882].
Diese beiden Gedichte wurden von ihr 1874 im Band Gedichte,
Volksweisen, Legenden, Sagen (Leipzig, Verlag Otto Dürr) publiziert.
(Vgl. auch die beiden Versionen
"Lied" und "Brief"; s.
u.)
Diese kleine Liedersammlung umfasst die beiden Gedichte:
No. 1: Im Herzen trüb' und traurig
No. 2: Fasst denn ein Kelch
Quelle: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)
Diese beiden Gedichte standen u. a. auf den Blättern, welche dem Brief Mathildes vom 3. Juli 1863 beigelegt waren.
Lied No. 1
Der Komponist Edmund von Mihalovich vertonte in seinem Liederzyklus "Sieben Gedichte von Mathilde Wesendonck" im Lied No. 1 ebenfalls dieses Gedicht.
Im Herzen trübe und traurig Text des Liedes |
Im Herzen trübe und traurig Version aus dem Brief vom 3. Juli 1863 |
Lied No. 2
Fasst denn Ein Kelch den gold'nen Schein
der ganzen grossen Sonne?
Und Du, mein Herz, Du bist so klein,
und willst allein
die ganze Erdenwonne?
Der Liebe Unermesslichkeit
begrenzt im Raum, -
und aller Himmel Seligkeit
im Lebens-Traum?
Version aus dem Brief vom 3. Juli 1863 nach Duncker 1904
Vier Lieder (18??)
Reinhold
Becker vertonte (18??) ein weiteres Gedicht von Mathilde
Wesendonck. In seinem Liederzyklus Vier Lieder für eine
tiefe Stimme und Pianoforte (op. 12)
verarbeitete er Gedichte mehrerer Lyriker und Schriftsteller.
Diese Liedersammlung widmete er der Frau Mathilde Wesendonck
und veröffentlichte diese im Verlag von F. Ries, Königlich
Sächsische Hof-Musikalienhandlung, Dresden (Heft I: No. 1, 2 je
8 S.; Heft II: No. 1, 2 je 7 S.)
[F.807b.R., ADMV-0068
a-d]. Diese Ausgabe wurde in unterschiedlichen Farbvarianten herausgegeben.
Diese kleine Liedersammlung umfasst die Gedichte:
No. 1: Kurze Fahrt (Joseph von Eichendorff)
No. 2: Nachts (Joseph von Eichendorff)
No. 3: Weltlauf (Hieronymus Lorm)
No. 4: Gieb mir ein Herz von Eisen (Mathilde Wesendonck)
Dieses Gedicht wurden von ihr im Band Gedichte, Volksweisen, Legenden, Sagen (1874, Leipzig, Verlag Otto Dürr) publiziert.
Mit freundlicher Genehmigung: Hochschularchiv/Thüringisches Landesmusikarchiv Weimar (ADMV)
Lied No. 4
Gieb mir ein Herz von Eisen
in einer Brust von Stahl,
dass ich mag sicher reisen
durch dieses Erdenthal,
dass ich mag sicher reisen
durch dieses Erdenthal.
Denn sie, die ich zumeist geliebt,
zum Tode haben mich betrübt;
ich blut' aus tausend Wunden,
mag nimmermehr gesunden!
Gieb mir ein Herz von Eisen
in einer Brust von Stahl,
dass ich mag sicher reisen
durch dieses Erdenthal.
Gieb mir ein Herz von Eisen
in einer Brust von Stahl,
dass ich mag sicher reisen
durch dieses Erdenthal.
Der Komponist Ödön von Mihalovich vertonte in seinem Liederzyklus "Sieben Gedichte von Mathilde Wesendonck" im Lied No. 4 ebenfalls dieses Gedicht.
Schicksal und Mensch (1914)
Richard
Sternfeld komponierte (1914) Ein Lied für fünfstimmigen
gemischten Chor und Orchester nach einer Ode (Von der Kette des
Leidens) von Mathilde Wesendonk (op.
15).
Es wurde 1914 bei C. F. W. Siegel, Leipzig veröffentlicht (Klavierauszug,
VN15962, 18 S.) [ZBZ
Musikabteilung | Mus WB 2531].
Johannes Brahms
Neben dem Schauspiel Gudrun
bot Mathilde Wesendonck auch ihre Gedichte Johannes
Brahms zur Vertonung an:
Oft will mir's scheinen, als ob unter meinen Gedichten in Manuscript
einige Wenige wären, die es werth wären von Brahms componiert
zu werden. (Brief vom 25.08.1869)
Brahms ging aber nie auf dieses Ansinnen weiter ein.
Quelle: Im Treibhaus der Gefühle. In: Musikverein. Gesellschaft
der Musikfreunde in Wien. Monatszeitung Januar 2002.
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Richard
Wagner an Mathilde Wesendonk: Tagebuchblätter und Briefe 1858-1871
(PD Dr. Wolfgang Krebs, Clemens Gresser, Deutsche Nationalbibliothek,
2000)
Richard
Wagner an Mathilde Wesendonk: Tagebuchblätter und Briefe 1858-1871
(Projekt Gutenberg)
Mathilde Wesendonck: Deutsches
Kinderbuch in Wort und Bild. Alte und neue Kinder-Lieder und Reime
gesammelt und gedichtet von Mathilde Wesendonck.
Ausgabe: Mit 15 Bildern und Initialen von A. Gude-Scholz. Walter Zimmermann,
Berlin 1890 (Universitätsbibliothek Braunschweig)
Richard
Wagner (Wikipedia)
Wagners
Züricher Jahre
Wesendonck-Lieder
Mein
Leben. 3. Teil. 1850 - 1861 (In: Richard Wagner: Sämtliche
Schriften und Dichtungen. Bd. 15)
Schweizerisches
Nationalmuseum
Museum
Bärengasse Zürich (Kunstwerk der Zukunft, Schweizerische
Landesmuseen)
Musiques
Suisses (Ein Projekt des Migros kulturprozent - MGB)
Musik
in Zürich (Projekt des Schweizerischen Nationalfonds)
Sächsische
Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB
Dresden)
Richard
Wagner (Klassika.info)
Wagner
und kein Ende... (Wagner-Bücher bei KlassikInfo.de)
"Scheinloses
Sein" (Kultiversum.de)
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